Atomproblematik aussitzen?
Die hochbrisante Atomproblematik wird weiter
von der Regierung ausgesessen!
Der von Umweltminister Trittin vollmundig für Dezember 2004 versprochene Gesetzentwurf zu
alternativen Endlagerstandortuntersuchungen ist mit der unglaublichen
Begründung abgeblasen, dies ginge nicht, weil im Mai nächsten Jahres in
Nordrheinwestfalen Landtagswahlen sind ...
Wir werden weiter belogen und auch in Zukunft zur
Durchsetzung weiterer Castortransporte nach Gorleben für pure Kapitalinteressen der
Atomindustrie einem gigantischen Polizeiapparat ausgeliefert.Weitere Castortransporte nach
Gorleben, trotz
angekündigter alternativer Endlagerstandortsuche, zementieren den Standort und
konterkarieren eine ernstgemeinte neue Suche nach einem geeigneteren Endlager.
Eine weltweit sichere Lösung der Atommüllproblematik kennt seit drei Generationen
sowieso niemand und kann es über einzuhaltende Sicherheitszeiträume von mindestens 1
Million Jahre nicht geben.Trotz dieser bekannten Entsorgungsmisere laufen die Atommeiler
weiter und produzieren täglich einen immer gigantischer anwachsenden Atommüllberg.
Jede Imbißbude dagegen würde sofort geschlossen,
wenn sie nicht nachweisen kann, wie sie ihr altes Fett entsorgt.
Skandalös genug waren schon die Vorgaben des angekündigten Gesetzentwurfs:
Mit der Übertragung einer alternativen
Endlagerstandortsuche ausgerechnet an die Atomindustrie, die logischerweise nur Interesse
an einer buchstäblich billigen Lösung hat, würde der Bock zum Gärtner
gemacht! Wir fordern die Überführung der über 30 Milliarden Euro Rückstellungen für
Entsorgungskosten der Atomindustrie in einen öffentlich rechtlichen Fond. Von diesen
steuerfreien Rückstellungsmilliarden, die sich über Preisaufschläge auf die
Stromrechnungen der Kunden auftürmen, kaufen sich die Atomkonzerne in neue monopolartige
Märkte ein, wie Telekommunikation und Trinkwasser.
Das bedeutet zusätzlich eine gigantische
Wettbewerbsverzerrung gegenüber
regenerativer Energieerzeugung, wie Sonnenenergie, Biomasse oder Windkraft.
Wirtschaftsminister Clement verteidigt nicht nur
diese Pfründe der Atomindustrie. Er erdreistet sich auch noch, eine Landtagswahl in 5
Monaten in seinem Gorleben fernen Ex-Ministerpräsidenten-Bundesland Nordrheinwestfalen
wichtiger einzustufen, als die Gefährdung von unzähligen Generationen, die den
strahlenden atomaren Hinterlassenschaften ausgesetzt werden. Umeltminister Trittin und die
Regierungsgrünen sind offensichtlich unfähig, verantwortlich zu handeln und sich bei
dieser existentiellen Frage gegen den Wirtschaftsminister konsequent durchzusetzen. Ob es
überhaupt noch zu alternativen Standortuntersuchungen kommt und damit eine neue
gesamtgesellschaftliche Diskussion um die Gefahren der Atomenergienutzung beginnt, wird
damit immer unwahrscheinlicher.
Diese dreiste Zementierung des Standorts
Gorleben, trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse, die vor der Festlegung auf die
marode Gorlebener Tropfsteinhöhle warnen, ist ein ungeheuerlicher Skandal.
Trittin selbst hat das Erkundungsbergwerk Gorleben zurecht einen Schwarzbau genannt. Dort
hat tatsächlich nicht etwa eine reine Erkundung stattgefunden, sondern de facto ein
ungenehmigter Ausbau für ein Endlager! Die BI Umweltschutz Lüchow Dannenberg hat Strafanzeige gegen die Schwarzbauer
erstattet.
Demnach ist es lediglich eine Ordnungswidrigkeit
ohne Genehmigung eine Atomanlage zu errichten !
Obendrein sei diese Ordnungswidrigkeit längst verjähr t . . .
Die Atomproblematik darf nicht weiter ausgesessen
werden .
Es darf kein weiterer Atommüll mehr produziert werden !
Atomanlagen sofort abschalten !
Endlagerschwarzbau Gorleben zuschütten!
Widerstand braucht nicht nur Fantasie, sondern
auch Geld...
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
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